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Ein Beitrag von  VetStage im Interview mit Melanie aus Neuseeland, Auszubildende in der Tierklinik Bielefeld,  AniCura Tierärztliches Zentrum Bielefeld auf VetStage

Aus Neuseeland in die Tierklinik Bielefeld -  “Für mich ist Deutschland ein Traumland”, Melanie im Interview

erstellt am 14. Juni 2023

Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

In der Tierklinik Bielefeld leisten viele engagierte und talentierte Fachkräfte einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Tieren. Eine von ihnen ist Melanie aus Neuseeland, die momentan ihre Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten absolviert. Im folgenden Interview gibt sie uns Einblicke in ihre tägliche Arbeit und erzählt uns von den Herausforderungen und Erlebnissen, die sie jeden Tag erwarten. Hier erfährst Du mehr über ihre spannende Arbeit in der Tierklinik Bielefeld:

Tiermedizin als Berufung: Mein Weg zur tiermedizinischen Fachangestellten

Was hat Dich dazu bewegt, die Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten zu beginnen?

Mein Interesse an der Arbeit mit Tieren besteht seit meiner Kindheit, da ich auf einer Farm in Neuseeland aufgewachsen bin und immer viel mit Tieren zu tun hatte. Ich hatte schon immer den Wunsch, im tiermedizinischen Bereich zu arbeiten, weil man immer etwas Neues lernen kann. Allerdings ist das Tiermedizin-Studium in Neuseeland sehr teuer und im Alter von 17 Jahren war ich mir unsicher, ob ich so viel Geld für ein sechsjähriges Studium ausgeben sollte. Deshalb habe ich mich erst für meine zweite Leidenschaft, Film und Theater, entschieden und in Neuseeland drei Jahre lang studiert. Als ich jedoch mein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, wurden aufgrund der Corona-Pandemie alle Jobs und Projekte für das nächste Jahr abgesagt. Daraufhin war meine Sorge groß, dass ich mich in diesem Bereich nicht weiterentwickeln und kein Geld verdienen könnte.

Daraufhin bin ich nach Deutschland gezogen und habe von der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten gehört. Besonders attraktiv war für mich die vergleichsweise kurze Dauer von nur drei Jahren, dass man parallel zur Ausbildung schon Geld verdienen und vor allem, dass man während der Ausbildung auch schon in der Praxis bzw. Klinik arbeiten und praktische Erfahrungen sammeln kann. In Neuseeland gibt es diese Möglichkeit nicht. Außerdem hat sich die Ausbildung in den letzten Jahren weiterentwickelt, sodass man als TFA mehr Verantwortung und mehr Kontakt mit Tieren, Patienten und Besitzer:innen hat als früher. Seit 2021 arbeite ich nun hier in der Tierklinik Bielefeld als TFA und bin glücklich mit meiner Entscheidung.

Woher kam Dein Wunsch, nach Deutschland ziehen zu wollen?

Es mag sich für Deutsche seltsam anhören, aber für mich war Deutschland ein Traumland, da Neuseeland so weit von der Welt entfernt ist. Wir sind wirklich abgelegen! Australien liegt als einziges Land relativ nah und ist Neuseeland in gewisser Weise ähnlich. Ich hatte ursprünglich geplant, nach meinem Studium zu reisen, doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Da ich Wurzeln in Deutschland habe, dachte ich, dass es für mich einfacher und kostengünstiger wäre, von dort aus zu reisen, sobald es wieder möglich ist. Außerdem wollte ich hier sein, um als Verbindung zwischen meiner Mutter und meinen Großeltern zu dienen, da die Entfernung nach Neuseeland sehr weit ist. Meine Mutter ist sehr stolz auf ihre deutsche Herkunft und es bringt ihr sehr viel Freude, dass ich hier bin! Ich besuche meine Großeltern so oft wie möglich und unterstütze sie, wo ich kann, sodass auch meine Mutter sich weniger Sorgen machen muss.

Wofür stehst Du jeden Morgen auf? Was ist Deine tägliche Motivation, Deine Arbeit in der Klinik anzutreten?

Es bereitet mir große Freude zu beobachten, wie sich die Patienten von ihren Krankheiten erholen und die Reaktionen ihrer Besitzer:innen zu sehen. Solche Erlebnisse geben mir ein gutes Gefühl, wenn man den Heilungsprozess eines Patienten direkt mitverfolgen kann - sei es über wenige Stunden oder auch mehrere Tage auf der Station. Das ist sehr befriedigend und mir gefällt es, dass es in diesem Bereich täglich Erfolgserlebnisse gibt. Ähnlich wie bei einer Projektarbeit motiviert einen auch hier das klare Ziel, das man gemeinsam anstrebt und schlussendlich erreichen möchte. Ich bin der Ansicht, dass Liebe, Sympathie und Empathie in diesem Berufsfeld eine große Rolle spielen und einen wesentlichen Beitrag zur täglichen Arbeit leisten.

Ausbildung zur TFA in der Tierklinik Bielefeld

Welche sind Deine aktuellen Aufgabenbereiche hier in der Klinik?

Die Tätigkeiten in meiner Klinik-Ausbildung variieren je nach Arbeitsbereich. Derzeit arbeite ich im Labor und bin für die Durchführung von Untersuchungen verantwortlich, bereite Proben für den Versand an ein externes Labor vor und ordne Befunde, die von anderen Laboren zurückgeschickt wurden. Vor zwei Tagen war ich im OP tätig und kümmerte mich um die Vorbereitung und Überwachung der Patienten nach der Operation. Gestern hatte ich Unterricht in der Schule und morgen werde ich erneut im OP arbeiten. Da man als Auszubildende in verschiedenen Bereichen eingearbeitet wird, wechsle ich zwischen den Abteilungen, je nachdem wo ich gerade gebraucht werde. Das Konzept der Ausbildung ist auch ein Grund, warum ich mich für diese Klinik entschieden habe, da ich hier in jedem Bereich sechs Monate lang ausgebildet werde. Sobald ich das Zertifikat für einen bestimmten Bereich erhalte, kann ich auch in diesem Bereich flexibel aushelfen, wenn Bedarf besteht.

Was ist Dir an Deinem Arbeitsplatz in der Tierklinik Bielefeld besonders wichtig und worauf könntest Du nicht verzichten?

Ich lege großen Wert auf eine effektive Teamarbeit, da die Arbeit hier nicht alleine erledigt werden kann und man des Öfteren Unterstützung benötigt. Eine mangelnde Zusammenarbeit oder aufgebende Teammitglieder würden die Arbeit ziemlich erschweren. Das "Im Team Arbeiten" erleichtert die Arbeit erheblich und trägt zu einem erfolgreichen Ergebnis bei. Für mich ist Teamarbeit daher von größter Bedeutung bei meiner Arbeit hier in der Klinik.

Als Azubi wird man in jeder Abteilung bestmöglich ausgebildet, da die Menschen hier wollen, dass man sich als Teil des Teams fühlt und dass man verlässlich ist. Daher wird wirklich jede Frage beantwortet, um sicherzustellen, dass man das notwendige Wissen hat. Wenn man mal keine Fragen haben sollte, wird einfach besprochen, welche Erkrankungen vorliegen und welche Medikamente in welchen Fällen verabreicht werden sollten. 

Wenn Du auf Deine Karriere blickst und Dein nächstes Ziel, die Beendigung Deiner Ausbildung, erreicht hast, gibt es dann weitere Ziele, die Du erreichen möchtest?

Es gibt viele Fortbildungsmöglichkeiten für Tiermedizinische Fachangestellte nach der Ausbildung. Eine Fortbildung, die mich sehr interessiert, ist im Bereich der Anästhesie. Obwohl es ein komplexes Thema ist, ermöglicht es ein umfangreiches Verständnis der Normwerte, der Verabreichung von Medikamenten entsprechend dem Alter oder der Erkrankung des Tieres sowie der Wirkung von Medikamentenkombinationen. Die Kombination von Biologie, Chemie und anderen Fächern finde ich sehr faszinierend.

Die Qual der Wahl als TFA: Klinik vs. Praxis

Warum fiel Deine Wahl auf eine Klinik und nicht auf eine Praxis?

Ich habe bemerkt, dass Kliniken spezielle Bereiche und Fachtierärzte:innen haben, die sich mit

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