Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Kompakt VetMed (Biermann Verlag GmbH) auf VetStage Katze (Symbolbild) Typische klinische Symptome von an Staggering Disease erkrankten Katzen sind ein sich zunehmend verschlechternder abnormaler steifer Gang, Störung der Bewegungskoordination, Schwäche vor allem der Hinterextremität und teilweise Lähmung der Muskulatur aller Extremitäten. Dazu werden Fieber, Verhaltensänderungen wie abnormale Lautabgabe, Depression, Überempfindlichkeit der Haut vor allem im hinteren Teil des Rückens und im Schwanzbereich und reduzierte Reflexe beobachtet.
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Rätsel um „Staggering Disease“ gelüftet: Rustrela-Virus verursacht schwere Meningoenzephalomyelitis bei Katzen

erstellt am 9. Juli 2023

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INSEL RIEMS (Biermann) – Ein Team deutscher, österreichischer und schwedischer Wissenschaftlern konnte in einer aktuellen Studie nachweisen, dass das Rustrela-Virus (RusV), ein Verwandter des Rötelnvirus, die seit langem gesuchte Ursache für die „Staggering Disease“ bei Katzen ist. Angesichts des festgestellten breiten Wirtsspektrums und der beträchtlichen geografischen Reichweite besteht nach Auffassung der Autoren die Möglichkeit, dass das RusV der ursächliche Erreger von Neuropathologien bei weiteren Säugetieren sein könnte, möglicherweise sogar beim Menschen.

Bei allen Säugetierarten treten entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) auf. Oftmals gehen diese mit erheblicher Morbidität, Mortalität und langfristigen neurologischen Ausfällen einher. Ätiopathogen können sie grob in infektiöse und immunvermittelte Erkrankungen eingeteilt werden. Häufig bleibt die Ursache einer Enzephalitis ungeklärt und lässt alle Beteiligten, einschließlich der Tierärzte, mit erheblichen Unsicherheiten über deren Herkunft, Behandlungsmöglichkeiten und Prognose zurück. Letzteres gilt insbesondere für die histopathologisch konvergente Gruppe der nichteitrigen, lymphohistiozytären Enzephalitiden, zu denen auch die seit >5 Jahrzehnten bekannte „Staggering Disease“ der Katze zählt. Lange Zeit waren Bornaviren als auslösendes Agens vermutet worden. Doch kürzlich wurde das RusV mit Enzephalitiden in einem breiten Spektrum von Säugetierwirten in Verbindung gebracht. Wissenschaftler zahlreicher Institutionen aus den beteiligten Ländern berichten nun über den Nachweis von RusV-RNA und -Antigen mittels metagenomische Sequenzierung, RT-qPCR, In-situ-Hybridisierung und Immunhistochemie in Hirngeweben bei 27 von 29 Katzen aus Schweden, Österreich und Deutschland mit nichteitriger Meningoenzephalomyelitis und klinischen Anzeichen, die mit der „Staggering Disease“ kompatibel sind

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