Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Lena Fritz: FTA Chirurgie und Kleintiere,  Oberärztin der Fachabteilung Orthopädie in der Tierklinik Hofheim,  Tierklinik Hofheim auf VetStage

Scheinträchtigkeit mit ungewöhnlicher Komplikation – eine multidiziplinäre Herausforderung

erstellt am 9. Oktober 2023

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Vorstellung in der Tierklinik Hofheim

Die 3 jährige Ayana, mittelgroßer Mischling, weiblich intakt wurde in der Tierklinik Hofheim am 22.07 erstmalig im Notdienst vorgestellt. Nach einer Scheinträchtigkeit stellten die Besitzer eine Umfangsvermehrung am Gesäuge fest. Aufgrund dessen wurde Sie bereits bei ihrem Haustierarzt vorgestellt. Es bestand der Verdacht einer Mastitis, weshalb der Hund Florfenicol, Prevomax und Tolfedine erhielt. Trotz der vorherigen Behandlung zeigte der Hund eine progressive Verschlechterung seines Allgemeinzustands, begleitet von purulenter Sekretion und Nekrose der Hautareale über den Mammae. Bei der Erstuntersuchung zeigte der Hund ein reduziertes Allgemeinbefinden bei normaler Körperinnentemperatur (unter Tolfedine). Die restlichen Vitalparameter waren ebenfalls in der Norm. Die Mamma stellte sich hochgradig druckdolent und warm dar, die caudalen Komplexe waren hochgradig gerötet und derb. Zusätzlich konnten zwei nekrotische Areale mit einem Durchmesser von ca. 4cm im Durchmesser zwischen den letzten beiden Komplexen links und ca. 3cm im Durchmesser zwischen 3.und 4. Komplex rechts festgestellt werden (Abb.0). Die ergänzenden Laboruntersuchungen ergaben folgende Befunde:

  • Blutbild: hochgradige Neutrozytopenie, mäßige Monozytose (V.a. Linksverschiebung), marginale Thrombozytopenie.
  • Blutchemie: hochgradige Hypokaliämie, hochgradige Hyperbilirubinämie, stark erhöhte alkalische Phosphatase.

Neben der bestätigten Diagnose nekrotische Mastitis deuteten diese Befunde auf eine bereits beginnende Sepsis hin.


Therapie und Verlauf

Nach initialen Stabilisierungsmaßnahmen wurde eine chirurgische Entfernung der nekrotischen Areale durchgeführt (Abb1.1). Intraoperativ stellte sich das Ausmaß der Gewebeschädigung als schwerwiegender heraus als erwartet. Ein primärer Wundverschluss war nicht möglich, weshalb wir eine Vakuumtherapie (VAC) begonnen haben (Abb. 1.2). Diese Therapieform nutzt einen permanenten Unterdruck, um die Angiogenese und somit die Wundheilung zu fördern. Gleichzeitig wird die Wundflüssigkeit kontinuierlich abgezogen, was die Reduktion von Ödemen unterstützt. In diesem Fall haben wir zusätzlich eine Spülvakuumtherapie durchgeführt, bei d

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Lena Fritz: FTA Chirurgie und Kleintiere, Oberärztin der Fachabteilung Orthopädie in der Tierklinik Hofheim

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