Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Dr. med. vet. Matthias Johannes Rettig, Tierklinik Maischeiderland GmbH,  VetGruppen Deutschland GmbH auf VetStage

Verletzungen bei Pferden

erstellt am 22. Juli 2024

Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Viele Pferdebesitzer*innen werden folgendes Szenario schon erlebt haben: es ist ein herrlicher Frühlingstag, das Pferd genießt die Zeit auf der Wiese – und kommt auf drei Beinen zurück in den Stall. Bei genauerer Betrachtung fällt eine Verletzung auf. Wie Sie jetzt handeln sollten, erfahren Sie im Folgenden.

 

1. Einschätzung der Verletzung

Bei dem Ausmaß einer Verletzung ist nicht zwingend die Größe das ausschlaggebende Kriterium. Eine kleine, tiefe Wunde in der Nähe eines Gelenkes kann mitunter größere Konsequenzen haben, als eine große, oberflächliche Hautverletzung. Daher sollten Verletzungen im Bereich von Gelenken besonders ernst genommen werden, da die Gefahr von Infektionen besonders hoch ist. Verletzungen können unterschiedlichste Ursachen haben: spitze Gegenstände auf der Wiese, Trittverletzungen durch Artgenossen oder Unfälle im Training – es bieten sich unendlich viele Möglichkeiten. Am häufigsten sind die Gliedmaßen der Pferde betroffen.

Wichtig sind folgende Fragen:

  • Wo befindet sich die Verletzung?
  • Wie tief ist sie?
  • Ist Knochen sichtbar oder sind Gelenke, Sehnenscheiden, Schleimbeutel in der Nähe?
  • Liegt eine Blutung vor?
  • Wann ist die Verletzung aufgefallen? Wie alt ist sie ungefähr?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Gelenk oder eine synoviale Struktur, das heißt eine Hilfseinrichtung des Gelenkes, betroffen ist, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen. Sollte das Gelenk betroffen sein, muss die Wunde und vor allem auch das betroffene Gelenk, die Sehnenscheide oder der Schleimbeutel gespült werden, um sie von Bakterien zu befreien.

 

2. Erstversorgung

Es ist sehr wichtig, dass eine Wundinfektion verhindert wird. Daher sollte die Verletzung gereinigt und abgedeckt werden. Bitte sehen Sie davon ab, die Wunden direkt mit Salben oder Sprays zu behandeln, denn dies verfälscht eventuell später den Eindruck. Gelbe Cremes sehen schnell aus wie Eiter oder das berühmte Blauspray lässt die gesamte Wunde dunkel aussehen. Auch der eigenständige Einsatz von Schmerzmitteln bei Verletzungen, die mit einer Lahmheit kombiniert sind, kann eine spätere Untersuchung beeinflussen. Hat Ihr Pferd vorher eine Lahmheit gezeigt, ist diese für die Tierärzt*in durch die schmerzstillende Wirkung der Medikamente eventuell nicht mehr sichtbar und eine vernünftige Lahmheitsuntersuchung

Jetzt anmelden und weiterlesen!

Dieser Beitrag ist nur für Tierärzt:innen, TFA und Animal Health Experts geeignet.
Lege dir jetzt kostenlos ein VetStage Profil an, um den vollständigen Beitrag zu lesen.

Jetzt weiterlesen

Themengebiete

Autor:innen

Dr. med. vet. Matthias Johannes Rettig, Tierklinik Maischeiderland GmbH

Ein interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.