Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Dr. Aneta Dullweber 
Fachtierärztin für Geflügel ,  Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Friesoythe  auf VetStage

Floppy Bird Syndrome

erstellt am 13. November 2024

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Haben Sie schon vom „Floppy Bird Syndrome“ gehört?

Falls nicht, sind Sie damit nicht allein. Diese seltene Erscheinung steht im Zusammenhang mit der Marek’schen Krankheit, einer viral bedingten Erkrankung, die vor allem bei Hühnervögeln auftaucht. Grundsätzlich werden zwei Formen unterschieden - die klassische und die akute Form.

  • Bei der klassischen Form, die bei Junghennen im Alter von 12 bis 24 Wochen festgestellt wird, treten typischerweise irreversible Lähmungserscheinungen auf. Dabei erkranken meist maximal 10-15 % der Tiere eines betroffenen Bestandes und versterben an dieser Variante. Die Lähmungen werden durch einen Virusbefall der Nerven ausgelöst, was sich in der Erscheinung des sogenannten „Hürdenläufer-Syndroms“ manifestiert. Das Erscheinungsbild sind dabei die Ständer der Tiere, die vom Körper weggestreckt sind.
     
  • Die akute Form hingegen betrifft oft Küken bis zur 8. Lebenswoche. Bei dieser Variante zeigt sich eine Vielzahl von Symptomen, einschließlich Hauterhebungen, rauer Haut und der Bildung von Lymphomen in den inneren Organen. Die betroffenen Tiere zeigen oft eine erhebliche Gewichtsabnahme und verenden aufgrund tumoröser Zellwucherungen in Organen wie Leber, Milz oder Lunge, was eine erschreckend hohe Mortalitätsrate von 50 % zur Folge hat.

Wenn ein Tier mit dem Virus infiziert ist, scheidet es die Erreger lebenslang über Kot, Speichel und Federn aus. Der Erreger bleibt bis zu 8 Monate infektiös in getrocknetem Federmaterial, was es nahezu unmöglich macht, durch Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sowie Leerstehzeiten der Ställe eine vollständige Erregerfreiheit zu erreichen.

Im Rahmen meiner praktizierenden Tätigkeit konnte ich in vier aufeinander folgenden Durchgängen Fälle des „Floppy Bird Syndrome“ in einem konventionellen Masthähnchenstall feststellen. Die untergebrachten Küken wurden planmäßig und gemäß Impfstoff-Herstellerangaben zwischen dem 1. und 14. Lebenstag gegen IB, E. Coli, Newcastle und IBD geimpft. Es fielen zunehmend Tiere auf, die zwischen der 5. und 6. Mastwoche folgende Symptome zeigten:

  • Sie lagen mit nach vorne gestrecktem Kopf am Boden.
  • Nach dem Aufsetzen taten sie wenige Schritte und setzten sich dann wieder.
  • Sie waren nicht in der Lage, selbstständi

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Dr. Aneta Dullweber
Fachtierärztin für Geflügel

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