Stollen gehören zu den Lieblingen der Saison, müssen jedoch in Sicherheit vor den Vierbeinern gebracht werden.
Quelle: Kakuko/ Tanja via pixabay
Vorsicht Stollen...
erstellt am 20. November 2023
Vor ein paar Tagen wurde ein 2 Jahre alter schokobrauner Labradoodle in der Tierklinik Rostock vorstellig. Passend zur herbstlichen Stimmung sollte es Stollen für die ganze Familie geben. In aller Heimlichkeit hat der Rüde den Stollen gestohlen und komplett verspeist. Als sein Frauchen den Vorfall bemerkte, machte sie sich sofort auf den Weg in die Notfallsprechstunde.
Aufgrund der großen Mengen an Rosinen und speziellen Backzutaten, können schon kleine Mengen des Weihnachtskuchens auf Haustiere toxisch wirken.
In der Tierklinik angekommen, sollte der Hund mit Hilfe von einem Medikament möglichst schnell künstlich zum Erbrechen gebracht werden, damit die teils giftigen Inhaltsstoffe aus dem Stollen den Magen wieder verlassen und nicht über die Magen-Darm-Schleimhaut aufgenommen werden können. Nach einer Wartezeit, in der anfänglich kein Erbrechen auslösbar war, erleichterte sich der Rüde dann doch einmalig.
Um den Magen und dessen Füllstand besser zu beurteilen, wurden Röntgenbilder vom Bauchraum angefertigt. Dort wartete schon die nächste Überraschung. Der Magen war noch immer gut gefüllt. Zusätzlich wurde ein Stein sichtbar, welcher den Weg über den Darm nach draußen vermutlich nicht alleine schaffen würde und im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen könnte. Um den restlichen Futterbrei mit den Rosinen aus dem Magen zu entfernen, wurde zunächst eine Magenspülung in Narkose durchgeführt, welche sehr erfolgreich verlief. Anschließend wurde der Stein endoskopisch entfernt.
Zur Überwachung eventuell auftretender Vergiftungserscheinungen, hat der Labradoodle eine Nacht in der Tierklinik verbracht und wurde mit Medikamenten und einer Infusion versorgt. Am nächsten Tag konnte der Rüde entlassen werden. Wir wünschen ihm und seiner Familie ein besinnliches Weihnachtsfest. Ab jetzt aber bitte ohne Stollen!
Galerie
Themengebiete
Autor:innen
Dr. Stefanie BruhnEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.