Innovative Wundbehandlungen - Ein Sneak Peak zur Unterdrucktherapie und Kaltplasmatherapie (CAPP)
erstellt am 26. Oktober 2022
Komplexe Hautwunden - ein Einsatzgebiet für die innovative Vakuum- oder Unterdrucktherapie
Negative pressure wound therapy (NPWT)) ist eine spezielle und aufwändige Form der Wundbehandlung für folgende
Anwendungsbereiche:
- großflächige, ulzerative Hautinfektionen (auch im Falle von multiresistenten Keimen)
- chronische Ulzerationen mit Wundheilungsstörung
- akute Wunden, bei denen keine chirurgische Intervention möglich ist
Die Wundheilung und -säuberung wird hier durch den Verschluss der Läsion bei gleichzeitiger Drainage für Wundsekret, infektiöses Material und Blut gefördert, wobei ein Unterdruck durch einen Sog aufrechterhalten wird. Somit wird auch gleichzeitig ein anti-infektiver Effekt erzeugt. Mit Hilfe einer mobilen Pumpe wird hierbei ein kontrollierter Unterdruck über der Läsionsfläche produziert, wodurch der Heilungsprozess gefördert und beschleunigt wird, da durch den Unterdruck verschiedene wundheilungsbremsende, proteolytische Enzymen wie Metalloproteasen abgesaugt werden. Gleichzeitig wird die Durchblutung des Wundgebietes verbessert, indem die Gefäßeinsprossung eingeleitet wird. Somit bildet sich schnell Granulationsgewebe und die Wunde kann sauber und schnell verheilen.
Die Vakuumtherapie darf nur auf solchen Körperstellen angewendet werden, auf denen ein Unterdruck sicher generiert werden kann und beispielsweise nicht auf offenen Körperhöhlen. Während der gesamten Behandlungsdauer sind die Patienten mit dem Gerät verbunden und sie bleiben stationär.
Fazit
Zahlreiche Studien aus der Human- und Tiermedizin bescheinigen dieser Therapieform verbesserte anti-infektive und wundheilungsfördernde Eigenschaften, wenn auch der Aufwand relativ hoch ist. Da dauerhaft sichergestellt werden muss, dass ein konstanter Unterdruck an der Wunde besteht ist es somit leider natürlich nicht möglich, diese Therapie ambulant zu machen, sondern die betroffenen Patienten müssen für die Vakuumtherapie stationär bleiben. (siehe Bild 1-3)
Kaltplasmatherapie (CAPP)
Plasma beschreibt auf atomar-molekularer Ebene ein Teilchengemisch, bestehend aus teilweise geladenen Komponenten, Ionen und Elektronen. Da der Plasmazustand durch weitere Energiezufuhr aus dem gasförmigen Aggregatzustand erzeugt werden kann, wird er oft als vierter Aggregatzustand bezeichnet. In der Natur ist Plasma in Form von Blitzen bei Gewittern oder als der hauptsächliche Zustand der Sonne oder anderen heißen Himmelskörpern aufzufinden. Es ist davon auszugehen, dass etwa 99% der sichtbaren Materie im Universum im Plasmazustand ist.
In der Medizin wird Plasma vor allem aufgrund seiner hervorragenden desinfizierenden wie auch wund
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Themengebiete
Autor:innen
Dr. med. vet. Christoph Klinger, DiplACVDLeitender Tierarzt Dermatologie und Allergologie der Tierklinik Stuttgart Plieningen
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