Fallbeispiel
Ein Beitrag von  MW/HW,  Klinik für Kleintiere Sottrum auf VetStage

Harnleiterstein beim Hund

erstellt am 30. September 2022

Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Vor einiger Zeit wurde Jette bei uns in der Klinik vorstellig. Jette ist eine 5 Jahre alte Große Schweizer Sennenhündin und fiel bei Frauchen durch ihr verändertes Verhalten auf. Normalerweise ist Jette aufgeschlossen und kontaktfreudig. Ihr Verhalten hat sich ins Gegenteil gekehrt: scheu, schlapp und etwas „auf Krawall gebürstet“.

Neben einer Allgemeinuntersuchung wurde bei uns in der Klinik ein Ultraschall des Abdomens durchgeführt bei dem zu erkennen war, dass der Harnleiter geweitet ist. Es bestand der dringende Verdacht eines Verschlusses.

Im Anschluss wurde ein Röntgenbild erstellt - doch dieses lieferte uns nicht den entscheidenden Hinweis. Folgerichtig wurde die Hündin mittels CT untersucht - siehe da: ein Verschluss des Harnleiters durch einen großen Stein!

Kein Wunder, dass Jette schlechte Laune hatte. So ein Harnleiterstein ist eine schmerzhafte Erkrankung!

Damit die Schmerzen aufhören und um die Niere langfristig zu erhalten, gab es nur einen Weg: Jette musste von diesem Stein befreit werden. Gesagt- getan!

Der Stein wurde also im Rahmen einer OP entfernt. Für Operationen an sehr feinen Strukturen (z.B. Auge, feine Gefäße und natürlich Harnleiter) verfügen wir über ein modernes Operationsmikroskop, das uns erlaubt auch feinste Strukturen adäquat chirurgisch zu versorgen.

Jette hat sich von diesem Eingriff sehr gut erholt und zeigte beim Ultraschall einige Wochen später einen durchgängigen Harnleiter und super Nierenwerte!

Ein wirklich tolles OP-Ergebnis und wir freuen uns, dass es Jette wieder so gut geht. Zusätzlich zeigt dieser Fall: Unsere Haustiere zeigen uns nicht immer eindeutige Symptome. Manchmal ist es einfach nur ein „komisch“ oder „anders“ sein oder etwas schlechtere Laune. Da unsere Haustiere sich verbal nicht so ausdrücken können, wie wir uns das wünschen würden, gilt es eine sinnvolle Untersuchungskaskade zu erstellen. Manchmal hat man Glück und etwas Unerwartetes begegnet einem gleich zu Beginn. Manchmal jedoch zeigt sich der Ursprung der Erkrankung erst bei erweiterter Diagnostik, wie in diesem Fall bei der Computertomographie.

Daher sind wir umso glücklicher, dass wir bei Jette genau diese Schritte bis zum Ende gehen und sie von den Schmerzen befreien konnten.

In diesem Sinne, alles Gute, Jette!

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MW/HW

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