Haben Sie die richtigen persönlichen Kompetenzen, um als Tierarzt/ Tierärztin zu arbeiten?
Viele Menschen möchten gerne mit Tieren arbeiten. Es ist ein schöner Beruf. Die meisten Personen mögen Tiere und erfreuen sich daran, sie zu beobachten, mit ihnen zu spielen oder sie zu streicheln. Aber Tierarzt/Tierärztin zu sein ist harte Arbeit und erfordert ein hohes Engagement, sowohl während der Ausbildung selbst als auch im täglichen Praxisgeschehen. Die Menschen lieben ihre Haustiere und möchten viel für sie tun, um ihnen zu helfen. Daher ist es auch als Tierarzt/Tierärztin notwendig, immer lernbereit zu bleiben und sich auch auf persönlicher Ebene weiter zu entwickeln.
Häufig wird nämlich ein wichtiger Punkt unterschätzt, wenn man sich überlegt in die praktische Tiermedizin zu gehen:
Man benötigt gute Menschenkenntnis um Patientenbesitzer UND auch Besitzer von Nutztieren / „Arbeits“-Tieren nicht nur zu „managen“, sondern auch mit ihnen so in Verbindung zu treten, dass sie ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen. Und das sind zwei Paar Schuhe an Patientenbesitzern.
Ein durchschnittlicher Haustierbesitzer mag vielleicht nur geringe Kenntnis darüber haben, was sein Haustier sowohl medizinisch als auch in der Haltung benötigt. Ein Besitzer von Nutz- und „Arbeits“-Tieren, bei dem das Tier einen wirtschaftlichen Aspekt beinhaltet, wird sehr wohl viel über die Haltung seiner Tiere wissen, wenn nicht auch medizinisch versiert sein. Diese Gruppe an Kunden benötigt eine hoch professionelle und direkte Ansprache als – im Gegensatz dazu – der unglückliche oder besorgte Haustierbesitzer. Die Betreuung von beiden Typen an Patientenbesitzern ist keine leichte Aufgabe!
Zuwendung zeigen bei Haustierbesitzern
Können Sie mit Menschen sprechen? Können Sie mit ihren Sorgen und Nöten, ggf. auch mit den „hohen Kosten“ empathisieren?
Es gibt Tierärzte, die es nicht schaffen, mit Haustierbesitzern empathisch umzugehen, wenn es zu Konflikten kommt. Patientenbesitzer möchten gerne helfen, können aber nicht immer das leisten, was notwendig wäre, ob finanziell oder praktisch.
Außerdem möchten sie sehen, dass Sie sich um das geliebte Haustier sorgen, es streicheln und freundlich mit ihm sprechen, wenn es ängstlich ist. Tun Sie dies nicht, kann es gut sein, dass sich der Tierbesitzer nach einer anderen Praxis umsieht.
Ja, auch Haustierbesitzer unterscheiden sich stark voneinander. Es benötigt somit Flexibilität und eine gewisse Anpassungsfähigkeit, um mit den unterschiedlichsten Typen an Tierbesitzern zu arbeiten. Professionalität muss aber in den allermeisten Fällen mit großer empathischer Fürsorge kombiniert werden. Wenn Sie das können, dann los! Dann bringen Sie die Voraussetzungen mit, um in Heimtierpraxen gut und erfolgreich zu arbeiten.
Das zweite Paar Schuhe
Wenn Sie das nicht können, dann sollten Sie sich diese Fähigkeiten aneignen, oder sich auf ein Gebiet spezialisieren, in dem die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung im Vordergrund steht. Bauern, Pferdetrainer oder andere Menschen, die auf professioneller Ebene mit Tieren arbeiten, möchten in der Regel eher eine zügige Behandlung der Tiere sowie eine genaue Beschreibung, was ihren Tieren fehlt um hier mit unterstützen zu können.
Natürlich, auch diese Menschen möchten sehen, dass Sie sich auf das Tier einlassen und sich darum sorgen, aber sie wissen eher, was eine veterinärmedizinische Betreuung und Behandlung ausmacht und können sich daher weniger emotional darauf einlassen. Dieser Typ Patientenbesitzer kennt die Anforderungen an Sie. Der tröstende Arm über der Schulter wird hier daher eher zur Seltenheit gehören.