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Bezahlte Dissertationen in der Industrie und Forschung
Möchte man nach der Uni dem Klinikalltag eher den Rücken zukehren und in die Forschung oder in die Industrie gehen, ist es sinnvoll, seine Dissertation auch in diesem Rahmen zu schreiben. Auch hier sollte man aber frühzeitig mit der Suche anfangen, denn man muss sich bewusst sein, dass man nicht der einzige Bewerber sein wird…
„Was erwartet mich?“
Dissertationen werden in der Industrie und Forschung im Rahmen von Anstellungen geschrieben. In der Regel folgt die Vergütung Tarifverträgen, somit kann man von dem Gehalt, das man bekommt, leben und muss nicht noch nebenher arbeiten. Doktorandenstellen sind zwar üblicherweise Halbtagsstellen, aber es wird dennoch erwartet, dass man Vollzeit da ist. Da man sich jedoch zu 90% an jedem Arbeitstag wirklich nur um seine eigene Arbeit kümmern muss, sollten einem die „Überstunden“ nichts ausmachen, denn was man tut, tut man vornehmlich für sich selbst.
Je nach Stelle, die man bekommt, arbeitet man eigenständig (natürlich nach Einarbeitung), was für Veterinärmedizinstudenten eine absolut neue Erfahrung ist, nachdem sie das verschulte Studium beendet haben. Es ist also durchaus mit einer persönlichen Herausforderung verbunden, in die Forschung oder Industrie zu gehen, denn hier ist Selbstständigkeit und Organisationstalent gefragt.
„Wie komme ich an diese Stellen?“
Die Ausschreibungen findet man sowohl im Grünen Heinrich, als auch im Internet (z.B. zukünftig auf VetStage.de!!). Die Bewerbung findet meist über das Internet statt, entweder über ein Bewerbungsportal des Unternehmens (z.B. Bayer) oder per Email. Passt man ins Profil, wird man zu einem, manchmal auch zu zwei Vorstellungsgesprächen eingeladen. Bewerber, die sich im Anschluss vorstellen können, weiterhin für das Unternehmen zu arbeiten, sind klar im Vorteil.
Im Rahmen der Bewerbung findet häufig auch ein Probearbeiten statt oder man erhält kleine Aufgaben, wie z.B. ein Paper für den kommenden Tag vorbereiten und per PowerPoint präsentieren. Von der Kreativität der Unternehmen darf man sich im Bewerbungsverfahren somit überraschen lassen.
Am Ende zählt aber auch noch eine Sache: die Chemie. Wenn man ins Team passt und sich wohl fühlt, dann hat man gute Chancen genommen zu werden – auch ohne Zeugnis, sofern dieses noch nicht ausgestellt ist. Also keine Bange, wenn man seine Wunsch-Dissertation bereits vor Zeugnisausgabe gefunden hat. Bewerben-bewerben-bewerben!
Viel Erfolg wünscht
Euer VetStage-Team
Bildnachweis: Foto by Olga Meier-Sander/ www.pixelio.de