Tierärzte im Beruf – Selbständige Tierärztin mit einer mobilen Zahnpraxis für Klein- und Heimtiere
Frau Dietz-Hartmann ist seit 2005 praktische Tierärztin und hat sich vor 9 Monaten mit einer mobilen Zahnpraxis für Klein- und Heimtiere selbständig gemacht. Bei der Spezialisierung auf Zahnbehandlungen war ihr von Nutzen, dass sie vor dem Studium bereits eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin abgeschlossen und während ihrer beruflichen Laufbahn mehrere tausend Zahnbehandlungen selbständig durchgeführt hat. Die Ausstattung in ihrer mobilen Zahnpraxis befindet sich auf dem Niveau einer humanmedizinischen Zahnarztpraxis und ist u.a. mit einer digitalen Dentalröntgenanlage ausgestattet. Auf Antrag kommt Frau Dietz-Hartmann mit ihrem Equipment zu tierärztlichen Praxen und führt die Zahnbehandlung in ihrem Fahrzeug durch.
Frau Dietz-Hartmann, aus welchem Grund haben Sie sich entschieden, sich auf die Zahnbehandlung von Klein- und Heimtieren zu spezialisieren und eine mobile Zahnpraxis zu gründen?
Frau Dietz-Hartmann: Viele Tiere haben Zahnerkrankungen, die schmerzhaft sind. Durch meine Ausbildung zur Zahnarzthelferin ergab es sich logischerweise, dass ich in den Assistenzjahren die Zahnbehandlungen übernahm und mich immer weiter in diesem Gebiet fortbildete. Da die Rückmeldungen der Patienten bzw. deren Besitzer sehr positiv waren (und sind), wollte ich mein Können besonders stark in diesem Bereich anwenden. Das war die Geburtsstunde dieses „Zahnmobiles“.
Welche Einstellungsvoraussetzungen gelten für diese Berufssparte?
Frau Dietz-Hartmann: Außer dem abgeschlossen Studium der Veterinärmedizin und der Approbation gibt es keine Pflichtvoraussetzungen. Hilfreich ist sicher ein spezielles Interesse an diesem Teilgebiet der Veterinärmedizin. Außerdem sollte man sich neben spezifischen Fortbildungen natürlich auch sehr stark mit Allgemeinanästhesie und Analgesie beschäftigen.
Welche besonderen persönlichen Eigenschaften muss man für dieses Tätigkeitsfeld mitbringen?
Frau Dietz-Hartmann: Als oberstes „Gebot“ steht für mich der Wunsch, den Tieren – die ihre Zahnschmerzen nun mal (fast) nie oder versteckt äußern – diese Schmerzen zu nehmen. Ansonsten wird Engagement und Durchhaltefähigkeit benötigt – aber das ist ja bereits im Studium nicht anders. Last but not least: Eine gewisse Geruchsunempfindlichkeit und eine ruhige Hand sind sicher auch sehr hilfreich.
Was umfasst Ihr Tätigkeits- bzw. Aufgabenfeld?
Frau Dietz-Hartmann: Im Prinzip alles, was jeder praktische Tierarzt täglich leisten muss. Neben der Anamnese steht die Erstdiagnostik ( OP nötig oder nicht?, Narkosefähigkeit gegeben oder nicht? etc.). Im nächsten Schritt wird das Tier nun allgemeinanästhesiert, die eingehende orale Diagnostik durchgeführt und sofort therapiert. Natürlich gehört die Kommunikation mit den Besitzern genauso dazu, wie Abrechnung und Praxisführung.
Würden Sie Ihr Betätigungsfeld so wieder wählen, wenn Sie nochmals von vorne beginnen könnten?
Frau Dietz-Hartmann: JA!
Weitere Informationen über die mobile Zahnpraxis „Kadiha“ (inkl. Auftragsblatt für Tierarztpraxen), findet man unter www.kadiha.de.
Wir danken Frau Dietz-Hartmann ganz herzlich für das Interview!
Dieses Interview wurde geführt von Tonia Olson.
Über die Autorin:
Tonia Olson hat 2005 ihr Veterinärmedizin-Studium in München abgeschlossen. Bei ihrem anschließenden mehrjährigen Aufenthalt in Skandinavien war sie u.a. in einer städtischen Gemischtpraxis tätig. Nach der Elternzeit arbeitet sie nun in einer Kleintierpraxis in der Nähe von München. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, eine Katze und einen Hund.