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Tierärzte Im Beruf – Verhaltenstherapie Für Hunde Und Katzen

Tierärzte im Beruf – Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen

Frau Celina del Amo ist praktische Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen. Die Niederlassung mit eigener Verhaltens-Praxis erfolgte 1999 parallel zur Eröffnung der Hundeschule „Knochenarbeit“.  Im Jahre 2009 gründete sie mit zwei Kolleginnen das Zentrum für angewandte Kynologie und klinische Ethologie „Lupologic“ in Düsseldorf.

Frau del Amo ist seit 1997 bereits gefragte Autorin, Referentin und Hundetrainerin und bietet inzwischen über die Lupologic GmbH nicht nur Seminare für Tierärzte, sondern auch für Hundehalter an.

 

Frau del Amo, aus welchem Grund haben Sie sich entschieden, in der Tierverhaltenstherapie tätig zu werden?

Frau del Amo: Im Bereich der klinischen Ethologie bzw. Verhaltenstherapie konnte ich in idealer Weise die tierärztliche Ausbildung und den Trainingsbereich kombinieren. Mein Interesse am Hundetraining bestand schon viele Jahre. Mein besonderes Interesse galt dem Punkt, die Tiere ohne die an vielen Stellen übliche unnötige Härte auszubilden. Mit meiner damaligen Hündin hatte ich schon einige Trainingshürden auf anderen („moderneren“) Wegen, die damals in Deutschland im Ausbildungsbereich wenig populär, geschweige denn anerkannt waren, erfolgreich genommen. Der Blick hinter die Kulissen im Lernprozess (d.h. die Gehirn- oder gar Zellebene) sprach mich in den verhaltenstherapeutischen Fortbildungen besonders an.

 

Welche Einstellungsvoraussetzungen gelten für diese Berufssparte?

Frau del Amo: Zusätzlich zu der „normalen“ tierärztlichen Ausbildung sind solide Kenntnisse in den Bereichen Ethologie, Lerntheorie, Physiologie, Neurologie und Pharmakologie unumgänglich. Es gibt keine Beschränkungen das Tätigkeitsfeld „Verhaltensmedizin“ auszuführen. Für das Führen eines Fachtierarzttitels oder der Zusatzbezeichnung sind die entsprechenden Anforderungen der jeweiligen Kammer (inkl. Prüfung) zu erfüllen. Im Kammerbereich Nordrhein, dem ich angehöre, gibt es für die Verhaltensmedizin zurzeit keine Möglichkeit einen Fachtierarzttitel zu erwerben.

Die erwerbbaren Zusatzqualifikationen erstrecken sich auf alle oben genannten Bereiche. In diesen Bereichen werden diverse Fortbildungen angeboten. Zusätzlich ist es sinnvoll, sich auch weiterhin in den Bereichen innere Medizin und Orthopädie auf dem Laufenden zu halten. Überschneidungen zwischen körperlichen Erkrankungen und psychischen Veränderungen sind häufig.

 

Welche besonderen persönlichen Eigenschaften muss man für dieses Tätigkeitsfeld mitbringen?

Frau del Amo: Freude am tierärztlichen Beruf, Freude am Tiertraining und dem Umgang mit den Patientenbesitzern, denen man die Therapie nahe bringen und die Lösungswege aufzeigen muss.

 

Was umfasst Ihr Tätigkeits- bzw. Aufgabenfeld?

Frau del Amo:  In unserer Praxis behandeln wir Hunde und Katzen, die unerwünschtes Verhalten, Problemverhalten oder pathologisches Verhalten zeigen. Die Spannbreite der Problembereiche ist sehr groß und reicht vom Coaching im Sinne einer reinen Problemprophylaxe (Empfehlungen für die Auswahl eines Tieres, Haltung und Erziehung) über Unsicherheit, Angst- oder Panikverhalten, aggressivem Verhalten, Unsauberkeit, unerwünschtem Bellen, unerwünschtem Jagdverhalten, Zerstörungsverhalten, Zwangsstörungen oder Selbstverstümmelung.

Die Betreuung der Patienten umfasst alle Erfordernisse bis zur Diagnose (inkl. Anamnese, Beobachtung, ggf. klinische Untersuchungen) sowie anschließend die Erstellung eines Therapiekonzeptes und im Bedarfsfall auch die Therapie- bzw. Trainingsbetreuung.

 

Würden Sie Ihr Betätigungsfeld so wieder wählen, wenn Sie nochmals von „vorne beginnen“ könnten?

Frau del Amo:  Uneingeschränkt ja! Das Schöne ist, dass man in der Verhaltenspraxis nicht den Draht zu den anderen Fachgebieten verliert, da die körperlichen Belange des Tieres immer auch in die Psyche mit hineinspielen.

 

Wir danken Frau Celina del Amo herzlich für das Interview!

Weitere Informationen gibt es bei der GTVMT (Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und –therapie: www.gtvmt.de) und bei allen Tierärztekammern

Weitere Informationen über die Lupologic GmbH gibt es unter www.lupologic.de oder info@lupologic.de.

 

Bildnachweis: Foto by Sylvia Voigt / www.pixelio.de

Dr. Lisa Leiner

Frau Dr. Lisa Leiner ist promovierte Tierärztin, Diplom Biologin mit dem Schwerpunkt Verhaltensphysiologie und Psychologie, Autorin, Referentin und Coach.
Bis 2019 lag ihr Hauptaugenmerk als Gründerin und Geschäftsführerin von VetStage in der Personalberatung und -akquise im Namen von Kollegen und Kolleginnen.
Zwischen 2019 und 2023 verstärkte sie das Team um Tierarzt Plus Partner im Bereich HR. Hier war sie nicht nur für die Akquise von Tierärztinnen, Tierärzten und TFA verantwortlich, sondern auch für den Aufbau verschiedener Projekte (Berufseinsteigerprogramm, Praktikantenprogramm und andere). Seit 2024 ist Dr. Leiner als selbstständige Beraterin und Trainerin in den Bereichen Personal, Kommunikation und Resilienz tätig.

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