Mutter und Wiedereinstieg in den tiermedizinischen Beruf?!
Vor allem nach einer längeren Babypause machen sich viele Mamis* Sorgen darüber, wie ein beruflicher Wiedereinstieg in die Praxis aussehen könnte:
Schaffe ich das zeitlich?
Wird man akzeptieren, wenn ich wegen Krankheit – auch spontan – fehlen muss?
Wie werden die Kolleginnen und Kollegen auf mich als Mutter reagieren?
Kann ich noch alles, was ich mal konnte?…
Fakt ist: Berufsrückkehr und Wiedereinstieg sind eine echte Herausforderung!
Daher sollte der Wiedereinstieg in den Beruf bereits vor dem ersten Arbeitsalltag beginnen. Wichtig: Halten Sie ihr Ziel klar vor Augen und ergreifen Sie selbst Initiative!
Der Besuch von Fortbildungen, um sein Wissen aufzufrischen, ist dabei ein erster Schritt. Möglicherweise haben sich Leitfäden, Medikamente oder Verordnungen während der persönlichen „Auszeit“ geändert, so dass man sich hier in jedem Falle einen Überblick verschaffen sollte. Mit dieser Eigeninitiative kann man zudem bei Arbeitgebern punkten.
Haben Sie Ihr Wissen aufgefrischt, die Kinderbetreuung ist gesichert (kleiner Tipp: erwähnen Sie dies auch im Lebenslauf!), wo sucht man dann am besten nach Stellen?
Ob Printanzeigen oder online – die Möglichkeiten nach Jobangeboten zu suchen ist inzwischen im Veterinärmarkt vielfältig geworden. VetStage bietet als Online-Jobbörse in dieser Hinsicht eine klare Struktur, eine einfache Suche und eine zeiteffektive Bewerbung. Natürlich gibt es aber auch andere Portale oder das Deutsche Tierärzteblatt als klassisches Printmedium.
Auch Initiativbewerbungen sollten nicht unterschätzt werden. Da man mit Familie meist weniger flexibel ist, sollten Bewerbungen bei Praxen und Kliniken im Umkreis auf jeden Fall auf der persönlichen „To-Do-Liste“ stehen.
Finden Sie mit Ihrem neuen Arbeitgeber eine gute Basis, ist eine Probezeit empfehlenswert, in welcher vor allem die Integration in das bestehende Team gefördert werden sollte. Natürlich dient die Probezeit auch der Prüfung, ob ein Arbeitsverhältnis Sinn macht oder nicht. Diese Probezeit sollte aber nicht nur einer generellen Prüfung dienen. Regelmäßige Feedbackgespräche zwischen Arbeitgeber und Wiedereinsteigerin sollten vereinbart werden, um hier Themen anzusprechen, wie die Herausforderungen im Einstiegsprozess oder das Bewältigen der Aufgaben. Davon profitieren beide Seiten, denn Wiedereinsteiger bringen in der Regel viel Können und Wissen mit. Zudem punkten Mütter in der Regel durch ein gutes Organisationsgeschick und mehr Ruhe in stressigen Situationen. Auch die Kommunikationsfähigkeit wird durch Familienaufgaben gefördert und kommt der Praxis/ Klinik zugute. Dies sind somit auch Kompetenzen, die Sie gerne im Bewerbungsgespräch erwähnen dürfen.
Mit Blick auf die Aufgaben als Mutter ist die Gestaltung des Arbeitszeitvolumens zudem ein wichtiger Punkt, der besprochen werden sollte. Ein Wiedereinstieg mit einer 40 Stunden Woche oder darüber hinaus ist in der Regel utopisch. Das ist jedem klar. Allerdings lassen sich Arbeitszeiten steigern. So kann z.B. ein gleitender Wiedereinstieg vereinbart werden, der mit einer 20 Stundenwoche beginnt und – nach Absprache – langsam gesteigert wird. Mehr zu Arbeitszeiten finden Sie auch HIER.
Ist der Wiedereinstieg gelungen, können sich meist beide Seiten über eine langfristige Zusammenarbeit freuen!
Hinweis: www.akademie.vet bietet im Übrigen seit September 2016 Online-Seminare für Wiedereinsteiger an!
*Natürlich sind auch Papis gemeint! Aber da sich diese in der Minderheit befinden, sprechen wir in diesem Artikel vornehmlich Mamis an. 🙂